«Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» ist der 2015 von der UNO verabschiedete Aktionsplan. Die Präambel umreisst die Grundprinzipien nachhaltiger Entwicklung mit den «5 Ps» (People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership). Diese globale Referenz dient als Orientierungsrahmen für nationale und lokale Strategien, wie jene des Bundesrats oder die Regierungsrichtlinien des Kantons Bern.

Was auf globaler Ebene als erstrebenswert erkannt wurde, kann nur erreicht werden, wenn wir alle bereit sind, die nötigen Veränderungen vor Ort anzugehen. Wir wissen, dass der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern nur gelingt, wenn wir unseren Bedarf mit erneuerbaren Energien decken. Dazu braucht es soziale und technische Innovation.

Was kann Wohlen tun?
Wohlen als stadtnahe und bevölkerungsreiche Landgemeinde hat in den vergangenen Jahren als Energiestadt viel geleistet und ist in einer guten Ausgangslage für weitere
Schritte zur Transformation. Jedoch genügen weder die Infrastrukturen noch die Landschaft – also die Ökosysteme – den Anforderungen nachhaltiger Entwicklung. Wir
brauchen zu viel Energie und Ressourcen von ausserhalb der Gemeinde. Viele gut geeignete Dächer werden energetisch noch nicht genutzt. Die Biodiversität leidet, da zu viele ökologische Standorte denaturiert wurden und Böden und Wasser durch die landwirtschaftliche Nutzung überlastet sind. Viele Quellen sind verschmutzt, der grösste Teil des Trinkwassers wird daher aus den Grundwasserströmen der Emme und der Aare gewonnen und über weite Strecken in die Gemeinde gepumpt. Die Bewohner*innen schätzen die erhaltenen Qualitäten der Landschaft, manche Standorte sind geschützt, und die steilen Hänge der Gräben sind oft naturnah bewaldet. Doch in den landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen müssen eingedolte Bäche renaturiert werden, um den ökologischen Ausgleich wirkungsvoll zu stärken. Intakte Agroökosysteme bilden die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Wohlen kann auch in der Transformation zur Nachhaltigkeit vorangehen. Die Gemeinde braucht dazu ein eigenes Leitbild.

 

Andreas Kläy

Mitglied Fachkommission Landschaft und Präsidialkommission